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Wappen der Jörger
Helmhart Jörger im 55. Lebensjahr
Schloss Scharnstein
Sensenarbeiter von Grubbach

Die Entstehung des Geyerhammer

Sensenmuseum Geyerhammer
Scharnstein, Österreich
  Besichtigungen
Das heutige Museum Geyerhammer besteht aus ursprünglich zwei selbständigen Sensenwerken: dem Werk an der Almbrücke, auch „Pieslinger Hammer“ genannt, und dem Werk ob der Almbrücke, später „Geyerhammer“ genannt. Beide wurden zwischen 1585 und 1588 vom evangelischen Freiherrn Helmhart Jörger VIII neben weiteren Sensenwerken gegründet. Dieser erwarb Scharnstein 1584 als freies Eigentum vom Kaiser und baute das Pflegerhaus, das nach dem großen Brand in der Burg Scharnstein auf der „Schafferleithen“ errichtet wurde, zum heutigen „Schloss Scharnstein“ aus.
Durch die Jahrhunderte waren die beiden Sensenwerke im Besitze verschiedener Hammerherrendynastien. Das Werk an der Almbrücke gehörte durch mehrere Generationen der Familie Pieslinger. 1881 erwarb es der Wiener Unternehmer und Bankier Max Reitzes, der in Scharnstein seinen Sommersitz hatte und wesentlich an der Gemeindeamtsverlegung von Viechtwang nach Scharnstein beteiligt war. Reitzes benutzte die ehemalige Stätte ehrbarer Arbeit als „Musentempel“, was von den regionalen Zeitgenossen natürlich abgelehnt wurde, ehe es an die Firma Redtenbacher verkauft und dann 1897 mit dem Geyerhammer vereinigt wurde.

Das Werk ob der Almbrücke war lange im Besitze der Familie Kaltenbrunner. 1850 erwarb es Johann Geyer von der Forstsäge (heute Sagbauer) und führte es als selbständiges Sensenwerk bis 1881. Seit dieser Zeit wird es Geyerhammer genannt. Johann Geyer musste 1881 aus wirtschaftlichen Gründen an die Fa. Simon Redtenbacher seel Wwe & Söhne (seelige Witwe und Söhne) verkaufen.
Als im Jahr 1987 in Scharnstein die Sensenerzeugung stillgelegt wurde, erwarb die Gemeinde das Ensemble, um diese Produktionsstätte als Denkmal der 400-jährigen Tradition der Sensenerzeugung im Almtal zu erhalten.

Der Kultur- und Heimatverein Scharnstein/Viechtwang errichtete in eigener Initiative in diesen Gebäuden in den Jahren 1991 bis 1997 das bestehende Sensenmuseum und einen Veranstaltungsraum.
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