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Kloster Traunkirchen um 1500, Zeichnung aus „Traunkirchen, F. Mittendorfer, 1981
Darstellung im Registo des Abtes Otto II . Chalhochsperger v. St. Peter (1375-1414) „der hl. Benedikt unterweist die Petersfrauen und die Mönche in der Regel.“
Kloster Traunkirchen, Postkartensammlung Kammerhofmuseen Gmunden
Kloster Traunkirchen, Postkartensammlung Kammerhofmuseen Gmunden

12. Frauenstifte und Nonnenklöster im ganzen Land

Geschichte Kloster Traunkirchen
Traunkirchen, Österreich
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Klöster im 11. Jahrhundert

Es bestand eine Überdichte an Klöstern aus den vorigen Jahrhunderten. Die Rodungsphase, die Missionierung der Heiden war abgeschlossen. Herzöge übergaben Klöster an Bischöfe und Adelige zu Lehen. Diese vererbten sie in ihrer Familie weiter, dadurch wurde ein Kloster zum Eigenbesitz, zum Geschenks- und Erwerbsobjekt. Kanoniker und Kanonissen, religiöse Gemeinschaften ohne Ordensregeln, wurden Mönchen und Nonnen vorgezogen. Mönche wurden Priester, weltliche Kleriker. Die ursprüngliche Idee einer Klostergemeinschaft, in Abkehr von der Welt zu leben, hatte sich gewandelt.

Dienst am Herrn ist Dienst an der Gesellschaft

Klöster wurden zu geistigen Bildungsstätten und Teil der Amtskirche in Ausübung pfarrlicher Tätigkeiten. Vor allem aber waren sie für die Stifterfamilien von großer Bedeutung. Es ging um das Seelenheil, die Errettung vor der Verdammnis. Die aus Mutterklöstern geholten Nonnen waren den Stifter- und Gründerfamilien, den WohltäterInnen und ErhalterInnen des Klosters, verpflichtet. Ihre vordringliche Aufgabe bestand darin, durch Gebet und Seelenmessen das Himmelreich für die Stifter zu sichern. Darüber hinaus diente das Kloster den adeligen Damen und Herren als Bildungs-, Bewahrungs-, sowie Versorgungsstätte. Letztendlich sollte das Kloster ein Monument des Totengedenkens, eine Totengedenkstätte derselben sein.

Stiftungen adeliger Frauen

Adelige Frauen hatten Besitz, eine Mitgift aus der Stammfamilie, Besitz, den sie in eine Ehe mitbrachten, sowie eine Brautgabe, Landbesitz, den sie zur Hochzeit vom Bräutigam erhielten. Nach dem oft frühen, oft gewaltsamen Tod des Gemahls fielen ihnen das Vermögen, manchmal auch die Rechte und Pflichten der Herrschaft zu. Manche noch junge Gräfin oder Herzogin verheiratete sich, freiwilig oder aus dynastischen Gründen, wieder. Ältere Frauen vollendeten den mit dem Ehegatten den aus Gründen seiner Seelenrettung, zur Rettung vor der Verdammnis begonnenen Bau einer Kirche mit Klostergebäuden für den Konvent. Es sind hochadelige Frauen, Ehefrauen oder Witwen der Klosterstifter, die als Stifterinnen der Klosterkirchen genannt werden. So Königin Kunigunde (980 - 3.3.1033), Gemahlin Kaiser Heinrichs II. des letzten Otonen, nach dem Tod Heinrichs 1008 Nonne im von ihr gestifteten Benediktinerinnenkloster Kaufungen bei Bamberg, oder Königin Kunigunde von Halitsch (1245 – 9.9.1285), Ehefrau Ottokars III. Premysl, Herzog v. Steiermark und Kärnten, Leopirgis, Ehefrau Wilhalms um einige genannte Frauen aufzuzählen. Da sie selbst meist weltlich waren, holten sie Nonnen, meist Benediktinerinnen, zur Verrichtung des liturgischen Dienstes. Die Stifterinnen selbst lebten im Sinne einer Altersversorgung als Kanonissen, die ihr Vermögen eingebracht hatten und selbst verwalteten, oder als Nonnen bis zu ihrem Tode im Stift und bekamen auch eine prominente Grabstätte in der von ihnen gegründeten Klosterkirche.

Mutterkloster Nonnberg

Nonnberg selbst war auf Resten einer römischen Wehranlage im Schutze des Festungsberges in Salzburg um 711/712 als Pendant zum Mönchskloster St. Peter vom bayrischen Herzog Theotbert gestiftet und von Bischof Rupert erbaut worden. Die ersten Äbtissinnen kamen aus der Verwandtschaft der Agilolfinger. Bis 1451 war das Nonnenstift nur Frauen aus adeligen Familien vorbehalten. Bürgerliche Frauen wurden bis ins 19. Jh. nur als dienende Schwestern aufgenommen. Nonnberg ist heute das einzige seit Gründung bestehende Frauenstift in Österreich.
Die Bedeutung von Nonnenklöstern in damaliger und späterer Zeit zeigen die vielen Gründungen, bzw. Wiederbelebungen älterer Klosteranlagen, die von der Benediktinerinnenabtei Nonnberg ausgingen:
1010 Stift Göß bei Leoben, bestehend bis 1782; 1020 Traunkirchen bis 1583; 1023 St. Georgen am Längsee bis 1782; 1029 Sonnburg im Pustertal bis 1735; 1035 Eichstätt; 1043 Gurk, von Hemma, der Witwe des Grafen Wilhelm III. von der Sann, gegründet bestehend bis 1073; Auch im 12. Jh. wurden ehemalige Frauenklöster wieder mit Leben gefüllt bzw. neu gegründet. Es gab wieder Chorfrauen in St. Florian, bis ins 14. Jh.; 1120 wurde dem Stift Admont ein Frauenkonvent, bestehend bis in die Reformationszeit, angeschlossen, 1132 Erla bis 1583; und Schlierbach wurde vor dem Mönchskloster als Nonnenkloster gegründet, um nur einige aufzuzählen.

Stellung der Frauen

In der Antike war die Frau wie Sklaven zum Arbeiten geboren. Der Begriff Arbeit erlebte durch die benediktinische Regel eine Aufwertung. Die soziale Stellung der Frau war durch Christentum und benediktinischen Arbeitsbegriff verbessert worden. Trotzdem hatten es Frauen, auch hochgestellte, schwer, sich in der Männerwelt von Gottes Gnaden zu behaupten.
Ein Beispiel:
Hemma von Friesach gründete 1043 das Nonnenstift Gurk mit der Auflage, dass das  Dotationsgut nach Erlöschen des Klosterlebens nicht für weltlich geistliche Zwecke verwendet werden dürfe. Nach ihrem Tod wurde das Stift unter Vorwand regelwidrigen Lebens der Nonnen von Erzbischof Gebhard 1073 aufgehoben, die Dotation wurde für die Gründung des Bistums Gurk und für das Männer-Kloster Admont verwendet.
Es fällt ins Auge, dass sich Nonnenklöster, die Jahrhunderte lang Zentren religiösen Lebens waren, in der Zeit des Protestantismus auflösten. Macht und Wirken weiblich geführter Klöster war bis auf ein paar Ausnahmen, wie Nonnberg, gebrochen. Benediktinische, von Frauen gegründete, Klöster gingen in der Gegenreformation in männliche Hände über. So auch das Nonnenstift Traunkirchen.

©  E. Rumpf, R. Hofbauer

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