Fohringer Petra

In ihrer Serie „Second hand recollection - Erinnerungen aus zweiter Hand“ thematisiert Petra Fohringer in 13 kleinformatigen Ölbildern auf Leinwand das Phänomen der Erinnerung. In unserem Gedächtnis sammeln sich sowohl selbst erlebte Ereignisse, als auch Szenen aus Filmen, aus den Nachrichten oder Schilderungen von anderen Menschen. Dieses Sammelsurium an Erinnerungen vermischt sich im Laufe der Zeit und oft ist nicht mehr eindeutig zu klären, welche Eindrücke von uns selbst stammen und welche wir als „Erinnerungen aus zweiter Hand“ gar nicht selbst erlebt haben. Fiktive Bilder mischen sich mit realen und erzeugen so eine neue zusammengesetzte Realität, die in Folge auch die eigenen Wahrnehmung verändern kann. Die Künstlerin kombiniert in der seit 2019 stetig wachsenden Serie ganz bewusst und kommentarlos persönliche Bilder aus dem Familienalbum mit Bildern aus den Medien und aus Filmen. Damit macht sie die Verunsicherung, die durch die Vermischung von persönlichem und kollektivem Gedächtnis passiert für die Betrachtenden sichtbar und erlebbar. Als Außenstehender ist es unmöglich, zwischen autentischen und fitktiven Erinnerungen zu unterscheiden. Die Künstlerin reagiert damit auf die Bilderflut unserer Zeit und ihre Auswirkungen auf das Individuum.

Petra Fohringer studierte Malerei an der Kunstuni Linz.