Gegner Thomas

Thomas Gegner zeigt in der von ihm kuratierten Ausstellung sowohl Collagen als auch Malereien. Für die Collagen verwendet er Zeitschriften, Plakate und Fundstücke aus anderen Druckprodukten, aus denen er Bilder und Textfragmente ausschneidet. Hat er eine künstlerische Idee, die auch aus einem Traum entstehen kann, wählt er aus seinem reichen Fundus von ausgeschnittenen Bildern das passende Material aus. Assoziation, Zufall und künstlerischer Gestaltungswille gehen beim Entstehungsprozess ineinander. Die Zusammenstellung der Einzelbilder ist akribisch. Jede Linie muss mit dem Bild daneben zusammenpassen, Horizonte laufen durch und formale Anschlüsse zwischen den einzelnen Elementen sind äußerst wichtig. Es kann tagelang dauern, bis die Bildausschnitte so zusammengefügt sind, dass sich nach allen Seiten ein gelungener Übergang ergibt. Zu den Bildern fügen sich Texte, Zitate und Symbole aus unterschiedlichen mystischen Bereichen. Eine der Arbeiten entstand während eines Atelieraufenthaltes in Salzburg und enthält daher auch Zitate aus einem Programm der Salzburger Festspiele.

Die Malereien führte Gegner auf Holzplatten aus, auf denen Plakate von Kunstausstellungen aufkaschiert waren. Teilweise sind unter der schwarzen Grundierung noch Wortfragmente sichtbar. Auf einer Tafel ist im unteren Bereich die Signatur Picassos lesbar. Dieser übermalte Untergrund ist nicht ohne Bedeutung für die Bildfindung. Die Darstellungen von Figuren beschränken sich auf wenige kräftige Farben. Die konturlosen Körper sind amorph und bieten Raum für Interpretation. Gegners Ziel war eine größtmögliche Reduktion der Formen. Die Gestaltung erfolgte mit der Spachtel direkt auf den Bildträger in einem möglichst automatisierten Malakt, vergleichbar einer Zen-Meditation.