Auch der Bezirk Vöcklabruck ist von einer massiven Zunahme des motorisierten Individualverkehrs geprägt. Besonders zu den Stoßzeiten sind in den Stadteinfahrten Staus bereits an der Tagesordnung. Gleichzeitig sind die Infrastrukturen, die diesem Trend eigentlich entgegenwirken sollten, wie etwa die großen P&R-Parkplätze an den Bahnhöfen Vöcklabruck und Attnang-Puchheim, an der Grenze der Überlastung und somit nicht mehr uneingeschränkt attraktiv für Pendler/innen, die eigentlich die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen wollen. Die Daten der oö. Landesverkehrserhebung bestätigen diesen Trend: Im Bezirk Vöcklabruck werden bereits 71,2 % aller Wege mittels motorisiertem Individualverkehr zurückgelegt, das bedeutet eine Zunahme von + 26,9 % in den letzten 10 Jahren. Gleichzeitig besagt die Statistik, dass mit jedem Auto pro Fahrt nur 1,17 Personen befördert werden. Die Initiative „Mitfahrregion Vöcklabruck“ ermöglicht und unterstützt deshalb die Bildung von Fahrgemeinschaften aus Gemeinden der Region, die täglich das gleiche Ziel haben: Die großen Parkplätze an den Bahnhöfen Vöcklabruck und Attnang. Dafür wurden jeweils eigene Facebook-Seiten eingerichtet, damit sich Menschen mit den gleichen Wegen finden und Fahrgemeinschaften organisieren können. Davon haben alle Beteiligten etwas: Pendler profitieren vor allem von der Möglichkeit, sich die Spritkosten zu teilen und Geld zu sparen. Außerdem soll das Projekt einen Beitrag dazu leisten, Parkplätze „einzusparen“ und die durchaus nervenaufreibende Suche nach dem letzten Parkplatz am Morgen zu erleichtern. Und nicht zuletzt hoffen Gemeinden und auch die ÖBB darauf, den Bau kostspieliger weiterer Parkplätze vermeiden zu können und die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel noch attraktiver zu machen. Mitfahrbörsen: Leere Autos als Potenzial Beachtenswert in unserem Mobilitätsverhalten ist vor allem das nicht ausgenutzte Mitfahrpotenzial von privaten PKWs • Der Besetzungsgrad beträgt in Österreich lediglich 1,17 Personen pro Fahrt • durchschnittlich steht ein PKW 23 h/Tag still • 98 % aller Mitfahrplätze sind unbesetzt. • würde die Besetzung eines Autos von durchschnittlich 1,17 auf 1,50 Personen steigen, wären lt. VCÖ die grundlegenden Verkehrsprobleme in Österreich gelöst. Um Mitfahrbörsen bekannter zu machen und den Umgang damit zu erproben, hat der „Zukunftsraum Vöcklabruck-Gmunden“ in Kooperation mit der LEADER und Energieregion Vöckla-Ager die Initiative „Mitfahrregion Vöcklabruck-Gmunden“ initiiert. Wie funktionierts? Auf Facebook wurden die Seiten „Mitfahrbörse zum/vom Bhf Attnang-Puchheim“ und „Mitfahrbörse zum/vom Bhf Vöcklabruck“ eingerichtet. 1. Kostenlos der Gruppe beitreten und andere Pendler/innen einladen 2. Mitfahrer/innen mit dem gleichen Weg suchen und Kontakt aufnehmen 3. Mitfahrgemeinschaften gründen 4. Organisation der Mitfahrgemeinschaft zB über WhatsApp einfach organisieren 5. Geld, Zeit und Nerven sparen und noch mehr Menschen einladen