Osterberger Paul Josef

Paul Josef Osterberger ist gelernter Kunstschmied und Glasbläser. In seinen Arbeiten kombiniert er beide Techniken zu Objekten aus Metall und Glas, zwei Materialien mit recht unterschiedlichen Eigenschaften. Er fertigt alle Teile seiner Skulpturen selber und verwendet keine Fundstücke. Zuerst entstehen in aufwändiger Detailarbeit die Metallteile, das Glas wird am Ende in die fertige Metallkonstruktion eingeblasen. Hierbei ist große Kunstfertigkeit geboten, da das Glas weder zu dick noch zu dünn sein darf. Ist das Glas zu dick, kann das Licht nicht mehr durchdringen und die Farben wirken stumpf. Ist das Glas zu dünn, besteht die Gefahr, dass es zerbricht. Die in Baustahl eingeblasenen Gesichter tragen den Titel „Slave“ und sind für Osterberger eine Kritik an der Industrialisierung, deren Sklave der Mensch aus seiner Sicht geworden ist. Für die Gesichter aus Glas fertigt er eine Messingform als Negativ, in die sich das Glas beim Blasen legt. In dem kleinen Extraraum, der wie eine unterirdische Krypta wirkt, steht die Metallskulptur mit dem Titel „Hypothalamus“. Sie ist benannt nach dem Steuerzentrum des vegetativen Nervensystems im Zwischenhirn, das für das Überleben des Individuums entscheidend ist.